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Thursday, 21.08.2014:
Neue Art der Prostitution? Neues Portal eröffnet
Am Montag startet in Deutschland das Online-Dating-Portal What'sYourPrice. Und es treibt Online-Dating in eine neue Richtung: Irgendwo zwischen schräger Idee und Prostitution.
„We think about dating economics“ schreiben die Anbieter der Platform auf ihrer Website. Dating-Ökonomie?
Erklärtes Ziel der Seite: Dating für jeden lohnender zu gestalten. Für Männer und Frauen. Die Instrumente: finanzielle Anreize für den Mann und Risikominimierung für die Frau. Hinter dieser technischen Sprache steckt die These der Macher, dass jeder Mann mit fast jeder Frau ein Date haben kann, wenn er ordentlich dafür bezahlt.
Ein Date ist für Frauen teuer, sagt Angela Jacob Bermundo, Sprecherin der Platform. „Sie muss für die Anfahrt zahlen, neue Kleidung kaufen.“ Wenn Männer bereit sind für die Dates zu zahlen, dann steige auch die Wahrscheinlichkeit, dass Frauen ja sagen.
Interessante Rechnung – interessantes Frauenbild.
Wie die Seite funktioniert? Bei der Anmeldung kann man einen von zwei Account-Typen wählen: attraktives oder großzügiges Mitglied. Dann werden einige Basis-Informationen abgefragt – wie bei jedem Online-Dating-Portal. Zum Beispiel Haarfarbe oder Augenfarbe.
Der grundlegende Unterschied: Zusätzlich wird der Preis abgefragt, den man als attraktives Mitglied für ein erstes Date verlangt.
In der Praxis sind die meisten zahlenden Mitglieder Männer und die meisten bezahlten Mitglieder Frauen. Zahler browsen, machen Angebote, fragen nach einem ersten Date.
Bezahlte nehmen das Angebot entweder an, lehnen es ab oder verhandeln weiter.
Das Portal existiert in den USA seit 2010. Noch in diesem Jahr soll die Seite ins Deutsche übersetzt werden. Rund 6000 Deutsche sind bereits jetzt bei dem Portal registriert. Nach Angaben der Betreiber liegt der Durchschnittspreis für ein Date in Deutschland aktuell bei 68 Euro.
Gute Nachricht für zahlwillige Männer zum Schluss: Derzeit sind achtmal mehr Frauen bei Whats'sYourPrice angemeldet als Männer.